Dr. Anett Krause und Lydia Viloria in der goldenen Rose, ihr Arbeitsort.

Freiraumbüro findet kreative Lösungswege

Was braucht die alternative Kunst- und Kulturszene in der Stadt?

Was passiert mit den vielen leerstehenden Häusern in Halle?

Das sind nur einige von vielen Fragen mit denen sich Lydia Viloria und Dr. Anett Krause vom Freiraumbüro Halle beschäftigen. Denn sie betreiben im Auftrag der Stadt  Lobby- und Beratungsarbeit für Vereine, Initiativen und Freiraumsuchende mit Projektideen.

Freiräume aktivieren und vermitteln

„Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt im Aufspüren, Aktivieren und Vermitteln von Freiräumen, damit (sozio)kulturelle und künstlerisch-kulturell Engagierte ihre Vorhaben verwirklichen können. Wir verstehen uns als Vermittler*in zwischen den verschiedenen Akteur*innen aus der Stadtverwaltung, der freien Szene und einer interessierten Öffentlichkeit, engagieren uns in verschiedenen Netzwerken und schaffen durch die Initiierung eigener Projekte Freiräume jenseits der herkömmlichen Mietstrukturen.“ (Zitat von der Website)

Das Logo des Freiraumbüros Halle zeigt 4 gelbe Balken und die 4 Wörter Frei, raum, Büro ,Halle

Logo des Freiraumbüros

Treffen an runden Tischen wird zum Konzept

Schon einige Zeit vor der Gründung des Freiraumbüros gab es in Halle sogenannte runde Tische – Treffen von Kreativen und Aktiven, die den Bedarf der Szene erkannten und diskutierten. Gleichzeitig begann die Stadt mit der Entwicklung eines Konzeptes zur Unterstützung gemeinwohlorientiert-kreativer Projekte. Infolgedessen entsteht im Jahr 2019 das Freiraumkonzept der Stadt Halle. Ziel war und ist es, die Arbeit der freien Kunstszene nachhaltig zu unterstützen.

Im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens wurde die Goldene Rose gGmbH beauftragt, ein solches Angebot zu etablieren. Somit befindet sich das Freiraumbüro Halle seit dem 15. Oktober 2020 unter dem Dach der Goldenen Rose.

Aufgrund von Sanierungsarbeiten befindet sich das Büro derzeit im Künstlerhaus Goldener Pflug (Alter Markt 27).

Die intensive Netzwerkarbeit und anfänglichen Vorstellungsrunden zahlten sich schnell aus, die ersten Anfragen nach Räumlichkeiten ließen nicht lange auf sich warten.

Örtlichkeiten erhalten eine neue Aufmerksamkeit

Die Arbeit von Lydia und Anett besteht darin, nach unterschiedlichen Räumlichkeiten zu recherchieren und an die Kunst- und Kulturschaffenden zu vermitteln. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ist das Freiraumbüro in der Lage, viel über etwaige Immobilien herauszufinden.

Räume werden aktiviert und sichtbar gemacht. Da die freie Szene wenig finanzielle Möglichkeiten besitzt, geschieht dies im niederschwelligen Sektor.

Aus diesem Grund gelangen unter anderem Kirchengemeinden und Gartenanlagen in den Fokus. Weil das Durchschnittsalter in den Gemeinden und Vereinen immer mehr zunimmt bzw. diese selbst kleiner werden, fallen die Räumlichkeiten in eine Art Dörnröschenschlaf und finden keine Nutzung mehr.

Das Freiraumbüro Halle öffnet diese Räume und bricht so die veralteten Strukturen auf. Somit entstehen neue und moderne Nutzungskonzepte. Ein Umdenken beginnt.

Gartenanlagen durch Kultur beleben

Die Veranstaltungsreihe „Literatur im Garten“, welche das Freiraumbüro im Sommer 2021 ins Leben rief, veranschaulicht solch ein Umdenken. Leerstehende Gartenlokale und Vereinsheime dienten als Veranstaltungsfläche für Literatur und Kultur. Bleibt zu hoffen, dass sich das Format 2022 wiederholt, erwies es sich doch als Erfolg.

 

Teaser für die Website Literatur im Garten

Teaser-Website für die Veranstaltungsreihe „Literatur im Garten2021“

Das Freiraumbüro fördert den Austausch

Bei dem wichtigen Thema „gemeinwohlorientiertes Bauen“ nimmt das Freiraumbüro Halle eine wesentliche Vermittlerrolle ein. In den kommenden Monaten werden Kulturinstitutionen wie Station-Endlos, Peißnitzhaus e.V., Volkspark Halle e.V. und der Zirkus Klatschmohn (um nur einige zu nennen) zusammen kommen, um mit dem Beigeordneten für Bau und Umwelt der Stadt Halle in einen Austausch zu treten. Organisiert und gefördert durch das Freiraumbüro Halle .

 

Kreative Lösungswege finden

Die Arbeit des Freiraumbüros stößt selbstverständlich auch an ihre Grenzen, berichtet Lydia. Denn viele leerstehende Gebäude, welche für die Szene prädestiniert sind, stehen aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung. Hier gilt es, kreative Lösungsansätze zu finden. Durch die Hilfe des HausHalten Halle e.V. möchte das Freiraumbüro Halle versuchen, solche Hürden zu überwinden.

Weitere Projekte wie die Papierfabrik in Ammendorf oder den Schwemme e.V., über den hier bereits berichtet wurde, bilden den Anfang der Datenbank auf der Website des Freiraumbüros.

Anfragen zur Beratung und Betreuung sind kostenlos. Wünschenswert bleibt ein besseres Feedback von den Kunst- und Kulturschaffenden, so Lydia und Anett. Vor allem dann, wenn sie gut vermittelt wurden und Räumlichkeiten gefunden haben.

 

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