Mit Kreativität die Zukunft gestalten.
Neben Kunst und Kulturthemen geht es bei Kunstseits auch um Persönlichkeiten, die unsere Stadt und das Leben kreativ verändern wollen. Abseits des etablierten Arbeitsmarktes stelle ich Menschen vor, die mir aufgefallen sind. Ob aktiv im Ehrenamt, Umweltschützer oder Zukunftsgestalter – die vorgestellten Persönlichkeiten gestalten das Miteinander auf ihre eigene Art und Weise. Und machen die Stadt in Zukunft viel bunter.
Den Anfang macht der wunderbare Felix Groß.
Er ist gemeinsam mit Annalena Mildner gemeinschaftlicher Geschäftsführer vom Crummen Eck. Der Laden in der Lessingstsraße 39 rettet Lebensmittel und ist ein Ort für kreativen Austausch zum Thema Nachhaltigkeit.
Felix ist anerkannter Reiki-Meister, Träumer mit Visionen, Lebensmittelretter, kreativer Geist und, wie er selbst sagt, ein Creaktionist.
Ich habe ihm drei Fragen gestellt, um seinen kreativen Gedanken nachzugehen.
Was ist für dich der beste Ort, um kreativ sein zu können ?
Der beste Ort für mich, um kreativ sein zu können, ist kein physischer Ort. Es ist eher ein Zustand, ein Ort in mir. Den kann ich im Grunde überall erschaffen. An manchen Orten geht das natürlich besonders gut. Bisher war das meine Wohnung. Dort habe ich die Wände komplett bemalt, auch die Decke. Alles dort ist für mich eine lebendige, vibrierende Umgebung und machte es bis jetzt für mich zu meinem ganz eigenen Creative Space. Am liebsten habe ich dort getanzt und/oder mich in meine Träume und kreativen Synapsengänge begeben. Also ja, mein zu Hause war tatsächlich der Ort, an dem für mich bis jetzt der beste Ort war, um kreativ sein zu können. Ein Ort, an dem ich meiner Kreativität ungestört freien Lauf lassen konnte.
Warum lebst und wirkst du in Halle / Saale und was macht dieser Ort mit dir?
Anfangs bin ich hier hergezogen, um Wirtschaft und Philosophie zu studieren. Ich habe schnell gemerkt, dass es nur ein Aspekt ist, von dem, was ich wirklich machen will. (Abgesehen von der unterirdischen Lehre in den Wirtschaftswissenschaften). Warum ich jetzt hier lebe und wirke… ist mir denke ich eine persönliche Angelegenheit geworden. Und das meine ich nicht unbedingt mit einem Ereignis verbunden, sondern eher als so ein Geschenk, was mir Halle gemacht hat. Ich wurde im Laufe meines hier Seins stark inspiriert. Von so ziemlich allem, was mich hier umgeben hat. Ich würde es ja fast magisch nennen.
Die Reibungen an der Uni, die sich für mich in der Auseinandersetzung mit diesen abstrusen Lehrinhalten ergeben haben und die Offenheit bzw. der Freiraum und die unglaublich kreative Potenz von Halle, wie ich sie spüre, haben mir erlaubt, positiv zu explodieren.
Also, mich konstruktiv kreativ auszurichten und nicht an der Welt zu verzweifeln.
Wenn du ein kreatives Projekt umsetzen könntest und du würdest alles dafür bekommen (Raum, Zeit, Material, Finanzierung… ), was wäre es?
Das ist eine sehr schöne Frage! Und ich hoffe, soweit kommt es mal!
Es ist schwer, mich da zu konkretisieren, weil mein Beutel gefühlt voll ist mit Projekten, die ich gern in die Welt bringen möchte oder anstoßen möchte. Also, wenn ich mich mal versuche zu sammeln, würde ich, glaube ich, gern ein Zentrum erschaffen. Einen Ort für kreative Ergüsse aller Art, die sich in einem neuen Bewusstsein ausrichten, Welt wahrzunehmen, zu sehen, zu denken, zu erschaffen. Das klingt ziemlich groß. Das kann auch ein kleiner Ort sein oder mehrere Orte, die sich einander ausrichten und gemeinsam für eine lebenswerte, paradiesische Zukunft einsetzen. Denn ich glaube, dass das möglich ist. Kreativität und träumen birgt unglaublich wichtiges und vergessenes Potenzial für uns Menschen, die in einer besseren Welt, auf einer gesunden Erde, in einer schönen Umgebung, wie zum Beispiel einer Stadt leben möchten. Gemeinsam träumen, co-kreativ sein und in Freude erschaffen, ist, glaube ich, was ich machen will.
Zur Zeit wäre mein Weg dort hin das „Wandel-Lab“, mit dem ich mir die Freiheit nehmen möchte, so was gemeinsam mit anderen Creaktionist*innen (so würde ich solche Verrückten nennen) auszuprobieren. In einem Freiraum für co-kreativen Wandel. Denn so wie es jetzt und bis her lief, wird uns das keine frohe Zukunft bescheren. Diese Bahn fährt allerdings in Halle mit der Nummer 1 (direkt am Wasserturm vorbei). Da würde ich gern einsteigen.
Felix möchte die Welt durch kreative Interaktionen neu denken, träumen und (mit)erschaffen. Dafür hat er das Wandel-Lab gegründet. Davon werden wir in Zukunft bald mehr hören. Hoffentlich!
Link zur Aktion der Klimabänder.
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